Morbus Parkinson
Synonyma: Parkinsom-Syndrom, Schuettellahmung
Das von James Parkinson erstmalig beschriebene Schuettellaehmungssyndrom zeichnet sich durch einen Verlust des Dopamins im Gehirn aus. Dazu kommt es zu Koordinationsstoerungen der gegenseitig wirkenden Muskelgruppen. Dies aeussert sich vorwiegend in einem niedrigfrequenten Tremor der rechten Hand. Dieser kann jedoch manchmal auch im Hintergrund stehen. Haeufiger kommt es zu einer Hypo- bis Akinese (zunehmende Bewegungsarmut und Mangel) und einem Rigor, der vom Patienten selbst meistens nicht bemerkt wird und als Ergebnis einer erhoehten Muskelspannung angesehen werden muss.
Darueber hinaus treten noch andere Symptome wie Gleichgewichtsstoerungen, Hypomimie (Verlust der originaeren Mimik), Mikrographie (immer kleinere Schrift) und bis zum Verlust der Faehigkeit zu schreiben, sowie bei laenger bestehendem Verlauf auch laenger anhaltende unwillkuerliche schmerzhafte Muskelanspannung (Dyskinesien) auf.
Im psychiatrisch, neuropsychiatrischen Fachgebiet sind vor allen Dingen die Fruehsymptome (Depression, vegetative Dystonien) zu beobachten, im Endverlauf tritt dann die haeufig bei bis zu 50 % der Parkinsonverlaeufe die typische Parkinsondemenz auf.
Die Depression fuehrt reaktiv zu Stimmungstiefs insbesondere die damit einhergehenden kognitiven Stoerungen (Verlangsamung der Denkvorgaenge und verminderte Konzentrationsfaehigkeit sowie Merkfahigkeit) irritieren den Patienten. Ausserdem fuehren medikationsbedingte Halluzinationen oder Verwirrtheitszustaende zu massiver Beunruhigung sowohl des Patienten als auch - noch mehr - bei den Angehoerigen.
Die vegetativen Symptome aeussern sich in einer Umkehr der Kreislaufregulation. Haeufig tritt dann tagsueber ein niedriger Kreislauf auf und in der Nacht erhoeht sich der normalerweise biologisch abgesenkte Blutdruck erheblich, sodass hier auch eine Schlafstoerung konsekutiv ist.
Auch Schweissausbrueche, Verstopfung und/oder Stoerung beim Wasserlassen sind damit einhergehenden, nicht selten und schwierig zu behandeln.
Die im Spaetstadium auftretende Demenz ist ebenfalls schwer zu behandeln, kann haeufig auch erst spaet gesehen werden, da vieles im Rahmen der Krankheit von den Angehoerigen dann als neurologisches Problem gesehen wird. Selbst in klassischen Patientenratgebern fehlt die Aufklaerung darueber.
Die Behandlung besteht ueberwiegend in der Verordnung neurologisch wirksamer Medikamente. Dopamin-Agonisten und Dopamin-Praeparate (L-Dopa, Madopar Sifrol, Ropirinol Azilect Clarium u.a.). Darueber hinaus gibt es auch bei schweren Verlaeufen die Moeglichkeit einer Schrittmacherimplantation im Gehirn (Tiefenhirnstimulation). Dies wird an wenigen Zentren z.B. Freiburg und/oder Koeln sowie Muenchen durchgefuehrt und muss bei ungenuegendem Ansprechen der Medikation auch fruehzeitig schon erwogen werden.
Die oben geschilderten psychischen Symptome sollten beim Facharzt behandelt werden - so wie die ursaechlichen Krankheiten ebenfalls mit Antidepressiva und Antidementiva behandelt werden. Die Medikation gehoert in fachaerztliche Haende, da Wechselwirkung der Medikamente und ggf. Nebenwirkung zu beachten sind.
Weiterfuehrende Adressen:
www.kompetenznetz-parkinson.de