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Zwangserkrankungen

Man unterscheidet beim Auftreten von Zwangstoerungen, Zwangsdenken (siehe dort), Zwangsimpulse und Zwangshandlungen.

Zwangsdenken beinhaltet zwanghaft persistierende Denkinhalte wie Zwangsideen, Zwangsgedanken, Zwangsfragen oder Zwangsgruebeln. Dabei werden auch u. U. katastrophisierende Gedanken, die Sexualitaet, die Zukunft, Angehoerige und/oder eigene Gesundheit betreffend sich immer wieder in den Vordergrund draengen.

Zwangshandlungen sind meist aufgrund von Zwangsimpulsen oder Zwangsgedanken auftretende Handlungen, die durch die eigenen Gedanken zwingend umgesetzt werden muessen, z.B. am Haeufigsten sind Kontrollen von elektrischen Geraeten, verschlossenen Tueren oder auch Reinlichkeitsrituale mit Haende waschen, Duschen, Putzen und auch unter Einschluss der Kinder/ Ehepartner.

Dabei muessen gewisse Abfolgen (Reihenfolgen) eingehalten werden, da es sonst zu vermeintlichen Fehlhandlungen kommt und "alles von vorne beginnt".

Zwangsrituale unterscheiden sich von den Erkrankungen in Bezug auf inhaltlich meist magischen Charakter der Handlungen. Sie werden in genau vorgegebener Form und oft in bestimmter Haeufigkeit wiederholt.

Zwangsimpulse sind zwanghaft und auch gegen den Widerstand betroffen und sich aufdraengende unsinnige oder gar aggressive Triebe zu bestimmten Handlungen, die Kontrollzwang, Zaehlzwang, Zwang zur Verbreitung unanstaendiger Inhalte (Tic-Stoerung, Tourette Syndrom) bis hin zu Suizidgedanken.

Therapie

Diese Betroffenen kommen meistens sehr spaet in Behandlung, da es sich haeufig um ein zunaechst im Bereich des Normalen beginnende Stoerung handelt.

Bei Dekompensation, z.B. wenn die Beziehung und/oder die sozialen Strukturen oder gar die Arbeit dadurch bedroht werden, entsteht ein Behandlungsdruck.

Der Leidensdruck wird dann so gross, dass auch eine Behandlung beim Nervenarzt gesucht wird. Zwangsstoerungen sind insgesamt recht therapieresistent.

Heute ist die sinnvollste Anwendung in einer niedrig dosierten antidepressiven Therapie einem SSRI (Serotonin - Wiederaufnahmehemmer) und zum Abbau der Zwangsimpulse und begleitender Psychotherapie (Verhaltenstherapie) um die Ursachen bzw. die fehlerhaften Handlungen zu beeinflussen.