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Schlafstoerungen

Schlafstoerungen / Insomnie / Narkolepsie

 

Die Schlafstoerungen in unserer zivilisierten Welt bestehen nicht nur aus Schlaflosigkeit oder Schlafunterbrechung (griechisch: Insomnie), sondern auch aus Hypersomnie (zuviel schlafen). Auch das so genannte Schlafapnoe-Syndrom oder Narkolepsie (ploetzliches Einschlafen) gehoert dazu. Auch regelmaessige Alptraeume, Parasomnien (naechtliches Aufschrecken, Schlafwandeln, Reden im Schlaf) und die so genannte Restless legs -Stoerung und das gutartige Muskelzucken zaehlen dazu. Man schaetzt, dass 15 - 25 % der Bevoelkerung davon betroffen sind.

Wir unterscheiden in unserem Fachgebiet insbesondere die Insomnie-Schlafstoerung und da wiederum die Einschlafstoerung (laenger als 1 Std. wach liegen), die Durchschlafstoerung (mehr als 3-4 x nachts unterbrochen) und das fruehmorgendliche Erwachen, welches ueberwiegend bei Depressionen und Angststoerungen auftritt.

Natuerlich koennen haeufig auch koerperliche Erkrankungen an Schlafstoerungen schuldig sein wie Diabetes, Herzkrankheiten, auch hormonelle Stoerungen insbesondere das praemenstruelle Syndrom und die Menopause. Auch Infektionskrankheiten mit einhergehendem Fieber, Laryngitis (Hustenreiz), Bronchitis sowie schwere Erkrankung des zentralen Nervensystems (Parkinsonsyndrom, Chorea Huntington, Multiple Sklerose) und auch Krebserkrankungen gehen damit einher. Auch koennen die dabei eingesetzten Medikamente zu Schlafstoerungen fuehren wie Antibiotika, Antihypertensiva, Asthmapraeparate, Kortison und/oder Entwässerungsmittel (Diuretika) und viele andere mehr.

In unserem Fachgebiet sind haeufig die Angststoerungen, Demenzen, Depressionen, aber auch Essstoerungen und manische Entgleisung sowie die schizophrene Psychose von Schlafstoerungen begleitet.

Die Schlafstoerung gilt zunaechst als haeufig verkanntes und nicht ernst genommenes Krankheitssymptom. Oft stellt sie sich auch als eine eigene Krankheit dar. Sie ist unbedingt zu behandeln, da es bereits nach wenigen Tagen zu Folgeschaeden kommt wie Konzentrationsstoerungen und Merkstoerungen bis hin zu peinlicher Vergesslichkeit, die dann die Befuerchtungen einer Demenz aufkommen laesst und eine zunehmende Interesselosigkeit sowie depressiver Rueckzug. Davor bereits innere Unruhe, Anspannungen, Nervositaet, Reizbarkeit bis unterschwellige Aggressivitaet und zunehmende Zermuerbung.

Insbesondere die zugrunde liegende Gruebelneigung und/oder Angstsymptome fuehren zur Verstaerkung der Symptome und sollten dringend fachaerztlich behandelt werden. Die Ursachen fuer die Gruebelneigung sind vielfaeltig wie psychosoziale Spannungen, Verlust des Arbeitsplatzes und/oder Befuerchtung des selben, sowie finanzielle oder sexuelle Probleme und/oder familiaere Belastung koennen dazu beitragen.  

  

Gegen die haeufige Schlafstoerung, die dann nicht nur als Krankheitssymptom, sondern auch zu Arbeitsausfaellen fuehren kann und eine erhebliche volkswirtschaftliche Stoerung bedeutet, sind zunaechst Hausmittel anzuwenden wie rechtzeitiges ins Bett gehen (vor Mitternacht), vermeiden von psychotropen Substanzen wie Alkohol, Kaffee, Zigaretten und/oder Drogen, Vermeidung von uebermaessigem Essen und Trinken vor dem zu Bett gehen, Ausschalten von sonstigen Noxen wie zu helle oder zu warme Schlafzimmer oder Geraeuschstoerungen.

Wenn dies alles nicht geholfen hat, ist eine Verbesserung des Schlafrituals anzugehen. So wird haeufig geschildert, dass im Schlafzimmer ein Fernseher stuende. Dieser koenne dann auch nicht zu einem regelmaessigen Schlaf fuehren. Dies ist auch verstaendlich, da durch das Fernsehen dem Koerper ein visueller Reiz geboten wird, der dann zur Aufmerksamkeit anhaelt bei gleichzeitig mueden Koerperfunktionen, sodass hier eine innere Diskrepanz besteht und der Mensch hin- und hergerissen ist. Dieses sollte ausgeschaltet werden.

 

Es kann dafuer Hausmittel wie Milch und Honig, Kamillentee und/oder Salbeitee bzw. Beruhigungstees mit Hopfen, Passionsblume und/oder Johanniskraut gegeben werden. Auch Alkoholika in geringen Mengen (1 Glas Bier, 1/8 l. Rotwein) koennen den Schlaf stoeren.

Sollte dies alles nichts helfen, ist voruebergehend auch ueber 3 bis 4 Wochen kontinuierlich eine Schlafmedikation zunehmen insbesondere die Einschlafhilfen vom Zopiclon-Typ sind kurzfristig angewendet nicht schaedlich.

Diese sind nur problematisch, wenn sie laengerfristig angewendet werden z.B. ueber 3 Monate. Dann besteht die Gefahr der Gewoehnung und spaeter auch Abhaengigkeit.

Dies sollte ggf. am Anfang einer Therapie besprochen werden.

Darueber hinaus gibt es noch freiverkaeufliche Medikamente wie Baldrian und Hoggar. Auch beruhigende Antidepressiva mit der Nebenwirkung der Muedigkeit koennen fuer diesen Zweck eingesetzt werden und zeitigen lindernde Wirkung.

Nach 4 bis 5-woechiger konsequenter Anwendung (und nicht nur bei nicht Schlafen koennen einnehmen, sondern regelmaessig) ist mit einer Verbesserung der biologischen Schlafarchitektur (REM-Phasen, Tiefschlafphasen 3 bis 4 pro Nacht, Wachheitsphasen) zu rechnen und die Medikation kann langsam ausgeschlichen werden, aber nicht auf einen Schlag absetzen.

Unbedingt vermieden werden sollte die Einnahme von Benzodiazepinen, da diese zwar eine wohltuende Wirkung haben, aber weder etwas an der Schlafarchitektur veraendern, sondern einfach nur betaeuben und bei Absetzen die Schlafstoerung in unvermittelnden Mass zurueckkommt.